Was ist echt, was ist erfunden?
Der Bertoldsbrunnen in Freiburg ist ein Fixpunkt: ein Treffpunkt an der Überlagerung von Ebenen.
Stellen Sie sich an einem Samstagnachmittag an den Bertoldsbrunnen und beobachten bewusst die anderen Menschen: Innerhalb weniger Minuten werden mehr Menschen an Ihnen vorbeigehen, als Sie während der Steinzeit in Ihrem ganzen Leben begegnetet wären!
Aber was hat es mit diesem Brunnen auf sich? Die heutige Skulptur stammt von Nikolaus Röslmeir und wurde 1965 enthüllt. Ursprünglich stand bis 1806 dort der Fischbrunnen, der dann zunächst nach Norden versetzt, im zweiten Weltkrieg zerstört und danach als Kopie auf dem Münsterplatz wieder aufgebaut wurde. 1807 entstand das „Denkmal der Herzöge von Zähringen“, das auf Grund der Statue Bertolds III. von Zähringen bald den Namen „Bertoldsbrunnen“ erhielt, obwohl der Brunnen nach seiner Inschrift insgesamt vier Herzögen der Zähringer gewidmet war. Etwa hundert Jahre später wurde dann der Brunnen einige Meter versetzt, da nun auch elektrische Straßenbahnen um ihn herumfahren sollten. Im zweiten Weltkrieg wurde er zerstört.
Dieser Brunnen ist nicht die erste und nicht die letzte Doppelung, der man in Freiburg begegnen kann.
Der „neue Bertoldsbrunnen“ wurde zunächst an dessen Stelle aufgebaut, erst 1979 versetzte man ihn auf seinen heutigen und ursprünglichen Platz in die Mitte der Kreuzung.
Dieser Brunnen ist also Bertold III. gewidmet und nicht die erste und nicht die letzte Doppelung, der man in Freiburg begegnen kann.
Denn es gibt in Freiburg einen weiteren Brunnen mit diesem Namen: Auf dem Rathausplatz steht ein Brunnen, der Berthold Schwarz gewidmet ist, der legendäre Erfinder des Schwarzpulvers und daher konnte Hugo Ball sagen, dass Berthold Schwarz der Erfinder des modernen Kriegs gewesen sei.